Menschen lernen sich kennen, verlieben sich, trennen sich oder bleiben zusammen. Im 21. Jahrhundert sollte es längst keinen Unterschied mehr machen, ob es sich dabei um hetero- oder homosexuelle Paare handelt. Beziehungen, die nicht mehr den veralteten Rollenbildern entsprechen, nehmen glücklicherweise zu. Dennoch gibt es nach wie vor Intoleranz, Diskriminierung und Missverständnisse gegenüber Homosexuellen, obwohl es doch so einige Vorteile in homosexuellen Beziehungen gibt, die sich heterosexuelle Paare abschauen könnten! Was Heteros noch eindeutig nachzuholen haben, erfährst du hier!
Gleichberechtigung in jeder Beziehung
Heterosexuelle Beziehungen sind nach wie vor sehr oft von gesellschaftlich-kulturellen Rollenbildern geprägt. Homosexuelle Paare agieren dagegen offener und schaffen miteinander neue Formen und Wege des Zusammenlebens, die individuell für sie passen. Das bedarf zwar viel Kommunikation, schafft aber dafür gleichermaßen großen Gestaltungsspielraum. In homosexuellen Partnerschaften gibt es selten bis keine Aufteilungen in einen „männlichen“ oder „weiblichen“ Part.
Früher wurden zwar noch erwartete Rollenverteilungen angenommen, mittlerweile wurden diese jedoch gegen individuelle Beziehungsmuster ausgetauscht. Das betrifft u.a. auch Arbeiten im Haushalt, wohingegen heterosexuelle Paare noch nach wie vor in traditionelle Geschlechterrollen zurückfallen. Homosexuelle Paare kommunizieren besser über solche Themen als auch über die (sofern relevant) Kindererziehung und -betreuung. Frauen in heterosexuellen Partnerschaften erledigen nach wie vor zum Großteil Hausarbeiten wie Putzen, Waschen oder Kochen. Gehen Frauen einem Vollzeitjob nach, verbringen sie laut Statistik nach wie vor mindestens doppelt so viel Zeit mit Hausarbeit als der männliche Partner. Das muss sich schleunigst ändern!
Kommunikation – auch im Bett
Wir haben bereits angesprochen, dass Kommunikation bei homosexuellen Paaren einen hohen Stellenwert einnimmt. Dasselbe Credo zählt auch bei den Bettgeschichten. Erfahrungsgemäß tauschen sich auch hier homosexuelle Partner intensiver darüber aus, was ihnen gefällt. Das hängt damit zusammen, dass im Vorfeld nicht in Stein gemeißelt ist, was passieren soll. Für viele homosexuelle Partner ist beispielsweise Penetration nicht selbstverständlich. Heterosexuelle Geschlechtspartner neigen oft dazu, das Thema totzuschweigen und äußern auch währenddessen selten ihre Bedürfnisse. Das kann Missverständnisse zur Folge haben – und schlechten Sex, der mit richtiger Kommunikation durchaus zum Guten wenden hätte können!
Slut Shaming bei Heteros
Das sogenannte „Slut Shaming“ (übersetzt aus dem Englischen „Schlampen beschämen“) richtet sich in der heterosexuellen Welt vermehrt gegen Frauen. So wird Frauen vorgeschrieben, dass sie keine hohe Anzahl an Sexualpartnern haben dürften oder sich sogar etwas freizügiger zu kleiden, ohne ansonsten als Schlampe zu gelten. Umgekehrt gelten Männer, die ihre Sexualität ausleben und mehrere Sexualpartnerinnen haben, als Frauenhelden und Aufreißer. Eine Doppelmoral, die längst nicht mehr dem Sinn der Zeit entspricht. Diese Doppelmoral gibt es bei Homosexuellen nicht. Erlaubt ist, was gefällt. Angefangen bei der Kleidung bis zur Anzahl der Sexualpartner: solange es Spaß macht, gibt es keine Schranken!
Monogamie bei Heteros und Homos
Keine Schranken! Dieser Ansatz gilt auch für Monogamie. Alles kann, nichts muss. Traditionelle Monogamie gilt in homosexuellen Beziehungen nicht als Regel. Viele homosexuelle Paare finden ihre eigene Definition für eine glückliche Beziehung und finden einen individuellen Weg, der für alle Beteiligten funktioniert. Das kann auch eine Dreierbeziehung oder eine offene Beziehung sein. Dasselbe gilt auch für Sexdates. Diese müssen nicht verkrampft stattfinden, sondern können locker und aufgeschlossen gestaltet werden, indem direkt das Sexthema angesprochen wird. Dating Apps wie Grindr und Scruff lassen letzte Hemmungen fallen und lassen schnell zur schönsten Nebensache der Welt kommen. Ganz ungezwungen und wie es am besten gefällt!
Von Partytigern und Tanzmäusen
Wer schon einmal bei einer Gay-Party war, kann es sicher bestätigen: Gay-Partys sind das A und O für Ausgelassenheit und Offenheit. Und auch als Hetero muss man sich hier keine Sorgen machen, sofort als Frischfleisch angegraben zu werden. Selbst wenn das der Fall sein sollte, gilt das als Kompliment und als Anlass, die Dinge mal nicht so eng zu sehen. In dem einzigartigen Sog aus Akzeptanz, Fröhlichkeit und Offenheit fühlt sich jede/r wohl. Die einladende Atmosphäre und das Brechen von Tabus ist eine willkommene Abwechslung für alle Partypeople, die die Nase voll von Normen und Regeln haben und einfach abfeiern möchten. Und nirgends gelingt das besser als auf einer Gay-Party.
„Anderssein“ als Stärke
Was ist denn schon normal! Es sind vermehrt homosexuelle Menschen, die über den Tellerrand hinausblicken und neue Trends setzen. Ein Beispiel: Die Modeindustrie ist geprägt von homosexuellen Künstler/innen und Modeschöpfer/innen. Ohne sie und den Mut zum Anderssein hätte es viele Modetrends gar nicht erst gegeben. Das gilt auch für viele weitere Bereiche. Dazu bedarf es natürlich Mut und die Bereitschaft, aus gesellschaftlichen Normen auszubrechen. Viele Homosexuelle erleben dabei nicht immer Rückenwind. Heteros können sich hier ruhig eine Scheibe abschneiden und versuchen, den geregelten Normen ein wenig abzuweichen. Oder zumindest Menschen dabei zu unterstützen, sich zu verwirklichen. Oft tut sich dann eine komplett neue Welt mit vielen neuen Ideen, gegenseitigem Verständnis und mehr Offenheit auf, welche dann wiederum zu neuen Möglichkeiten führen kann. Umarme also dein Anderssein, es kann der Schlüssel für so manch großartigen Dinge im Leben sein!
Heteros vs. Homos – unser Fazit
Homosexuelle Paare lassen also verstaubte und alte Rollenbilder sich nicht nur in Luft auflösen. Auch in vielen weiteren Bereichen haben Homosexuellen Heterosexuellen gegenüber einiges voraus. Homosexuelle gelten nicht nur als erfolgreicher, haben besseren und mehr Sex und sind überdurchschnittlich gebildet. Ihre Einstellung, sich nicht von gesellschaftlichen Normen einschränken zu lassen, ist ein Nährboden für viele Innovationen und neue Trends.
Dennoch sieht die Welt nicht immer rosig aus. Viele Homosexuelle erleben auch noch im 21. Jahrhundert Diskriminierung und Intoleranz. Dennoch stirbt die Hoffnung zuletzt, dass bald alle Menschen gleichberechtigt leben können und eine Unterscheidung zwischen homo- oder heterosexuell nicht mehr hervorgehoben werden muss. Wichtig ist aber vor allem, dass jeder Mensch das tun sollte, was er oder sie möchte! Und dazu müssen allen Menschen die gleichen Rechte und Möglichkeiten eingeräumt werden!
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