Masochismus – was bedeutet das eigentlich?
Rund um den Masochismus ranken sich viele Mythen und Geheimnisse, aber auch viele Unwahrheiten. Wir wollen daher einen kleinen Einblick geben, was Masochismus eigentlich wirklich bedeutet und warum viele Männer diesen so anziehend finden.
Der Ursprung des Masochismus reicht bis ins Jahr 1886 zurück. Der Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch schrieb in seinen Büchern über Schmerz- und Unterwerfungsszenarien. Bekannt gemacht hat den Begriff der deutsch-österreichische Psychiater und Rechtsmediziner Richard von Krafft-Ebing. Der Name Masochismus ist also tatsächlich eine Anspielung auf die vom Autor dargestellte Erotik.
Masochismus im sexuellen Kontext bedeutet, dass ein Mensch eine sexuelle Befriedigung durch Schmerz oder auch Demütigung erfährt. Dabei gibt es natürlich verschieden starke Ausprägungen des Masochismus. Manche Menschen suchen das Gefühl der Unterwerfung nur in sexuellen Situationen, andere benötigen es auf allen Ebenen des Lebens. Sie benötigen den Schmerz und die Unterdrückung, die der Masochismus mit sich bringt, egal in welcher Handlung und lehnen Hilfe von außen ab. Diese krassen Fälle sind jedoch die Ausnahme, für die meisten Menschen dreht sich bei der Unterwerfung alles ums sexuelle Spiel.
Es gibt drei große Spielarten des Masochismus, welche immer gepaart sind mit anderen sexuellen Vorlieben:
- Disziplin: Hier geht es um Regeln und Kontrolle. Der eine Part übernimmt die Rolle des aktiven Parts und stellt die Regeln auf, während der Partner diese befolgen muss. Hier geht es vorrangig um Erziehungsspiele in einem vorher festgelegten Rahmen, welcher nicht überschritten werden darf.
- Dominanz & Unterwerfung: Diese Spielart geht weiter als die bloße Disziplin. Auch hier gibt es jedoch einen aktiven und einen passiven Part. Wie weit der passive Part gehorchen muss, legt jedes Paar für sich selber fest. Die Spielarten gehen von kleinen Aufgaben bis zu den Partner an die Leine nehmen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
- Sadismus & Masochismus: Beim SM beziehen die Partner ihre Lust am Schmerzen zufügen oder Schmerzen erhalten. Auch hier ist die Spannbreite enorm hoch und reicht von Zwicken und Kitzeln bis hin zum Schlagen und Auspeitschen. Der Sado-Maso ist nur eine Spielart des BDSM, auch wenn er fälschlicherweise oft synonym verwendet wird.
Was Männer am Masochismus anmacht
Die meisten Männer suchen das Gefühl des Masochismus nur als sexuelles Abenteuer. Lust und Schmerz hängen unmittelbar zusammen, schon in der Antike wurden sexuelle Praktiken wie Fesselspiele genutzt, um die Lust zu befriedigen. Auch heute sind die Praktiken des Masochismus und des Sadismus viel öfter anzutreffen, als man vielleicht denkt.
Nicht erst seit Kassenschlagern wie Shades of Grey entdecken auch immer mehr Männer die Lust am Masochismus, denn es muss ja nicht gleich die gänzliche Unterwerfung sein, es reicht auch der gezielte Kontrollverlust. Leichte Fesselspiele oder ein dominantes Auftreten des Sexualpartners reichen oft schon, um sexuelle Erregung zu erfahren. Studien zeigen übrigens, dass es keine Unterschiede bei Männern oder Frauen gibt und die Verteilung der sexuellen Wünsche nahezu gleich ist.
Für die meisten Männer ist diese Form des Masochismus keine Form der Selbstbestrafung, sondern gleichbedeutend mit der Sehnsucht nach Hingabe und Auflösung. Wichtig ist die einvernehmliche Verteilung von Macht und Kontrolle gegenüber der Unterwerfung. Es müssen klare Grenzen und Regeln gelten, damit beide Seiten das Spiel genießen können. Bei vielen Männern entsteht der Wunsch nach Hingabe oder Unterwerfung durch die gesellschaftlichen Ideale, welche Männern auch in der heutigen Zeit oft vorgehalten werden.
Denn Macht, Standhaftigkeit oder Gefühllosigkeit sind alles Attribute, welche Männern in Machtpositionen zugeschrieben werden und die für viele das gesellschaftliche Ideal darstellen. So entsteht oft der verdrängte Wunsch, im Privatleben eine andere Seite ausleben zu können. Die gewollte Hilflosigkeit ist es, was viele Männer anmacht, sich ganz dem Partner hinzugeben und nicht zu wissen, was als Nächstes geschieht, übt für Männer wie auch für Frauen einen unwiderstehlichen Reiz aus. Sich hinzugeben und zu lernen, dem Partner zu vertrauen ist eine Erfahrung, welche Menschen heute sehr selten machen. Es wird gerade von Männern oft erwartet, jederzeit Herr der Lage zu sein und eine Lösung parat zu haben, Schwäche wird nicht akzeptiert. Die gewollte Hilflosigkeit macht einen großen Teil des Masochismus aus.
Die Lust an der Unterwerfung ist nicht zum Schämen
Waren Praktiken des Masochismus beziehungsweise des BDSM (was übersetzt für die drei Hauptbereiche „Fesseln (Bondage) & Disziplin“; „Dominanz & Unterwerfung (Submission)“ und „Sadismus & Masochismus“ steht) früher noch verpönt und wurde höchstens unter dem absoluten Deckmantel der Verschwiegenheit ausgeübt, so ist heute schon ein regelrechter Trend entstanden. Die Gesellschaft ist offener geworden und sexuelle Neigungen können ausgelebt werden, ohne direkt am Pranger zu stehen.
Wir finden, dass jeder Mann sich seinen Neigungen hingeben sollte, solange diese mit dem Partner abgesprochen sind. Und eines ist sicher: Es ist nie gut, sexuelle Neigungen zurückzuhalten und nicht offen anzusprechen. Und wenn deine Partnerin deine Neigungen nicht teilen sollte, ist das nicht das Ende der Welt: Professionelle Dominas können deine geheimsten Wünsche und Fantasien wahrwerden lassen. Sie schaffen eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der du dich gehenlassen und dich ganz befreit hingeben kannst.
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